Meine letzte Arbeitswoche des Jahres hatte es noch einmal in sich. Am Donnerstag die Schlussabstimmung im Landtag über den Doppelhaushalt 2022/2023, am Freitag nacheinander Besuch aus Berlin von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und dann von General Breuer, dem Leiter des neuen Krisenstabes in Sache Corona. Dann war endlich Feierabend – für diesen Tag und eigentlich auch für mein Arbeitsjahr 2021. Wahrscheinlich war 2021 bis jetzt mein anstrengendstes Jahr, jedenfalls hätte eine kleine schöpferische Pause nicht schaden können, ich bin sozusagen weihnachtsreif. Aber daraus wird wohl nichts.

Das hängt zusammen mit dem Thema, das uns das ganze Jahr ununterbrochen in Atem gehalten hat, mit Corona. So anstrengend die Pandemie bis jetzt für alles von uns gewesen sein mag, der anstrengendste Teil könnte uns pünktlich zum Jahresanfang erst noch bevorstehen. In Großbritannien, Dänemark und anderen Ländern sind die Infektionszahlen rasant nach oben geschnellt, dort ist die Omikron-Welle in vollem Gange. Nach Deutschland wird sie auch kommen, da sind sich die Expertinnen und Experten sicher. Deswegen gibt es am Dienstag auch noch eine Ministerpräsidentenkonfernz mit der Bundesregierung. Es ist leider so: Vor uns liegen in diesem Jahr leider sehr mulmige Weihnachten.

In Niedersachsen haben wir vorgearbeitet mit einer bundesweit bis jetzt einmaligen Weihnachtsruhe, die teils kritisiert und teils belächelt worden ist. Seit Sonntagabend kennen wir die Empfehlungen des Expertengremiums, das die Bundesregierung beraten soll. Diese Empfehlungen bestätigen auf ganzer Linie den niedersächsischen Weg.

Was hilft? Vor allem boostern, was das Zeug hält. Die dritte Impfung bietet keinen kompletten, aber doch hohen Schutz gegen eine Infektion und das hat sich herumgesprochen. Jedenfalls ist die Impfbereitschaft hoch und jeden Tag werden in Niedersachsen derzeit mehr als 130 000 Menschen geimpft, über zweieinhalb Millionen sind es inzwischen. Genau so muss es jetzt weitergehen, bis zum Jahresende und dann auch noch bis Ende Januar. Dahinter steckt ein Riesen-Engagement von sehr, sehr vielen Menschen – ein herzliches Dankeschön dafür!

Alleine helfen wird das aber nicht. Auch da sind sich die Experten einig, wir müssen alle unsere Kontakte noch einmal reduzieren, um die Welle möglichst flach zu halten und auch die notwendige Zeit fürs Impfen zu haben. Dafür gibt es in besondere Regeln, denn während der Festtage müssen wir wegen der vielen sozialen Kontakte in dieser Zeit besonders vorsichtig sein. Das gilt gerade auch fürs private Umfeld. Noch wichtiger als Regeln sind deswegen die eigene Einsicht, Umsicht und Vorsicht, wenn Weihnachten und Sylvester geplant werden. Ich treffe über die Weihnachtstage normalerweise auch ausgesprochen gerne viele Verwandte und Freunde, aber jetzt ist leider wirklich die falsche Zeit dafür – das Virus feiert mit.

Wir alle haben von Corona die Nase voll, aber die Augen zu verschließen nützt leider auch nichts. Es ist immer besser, der Realität ins Auge zu schauen.

Dafür bitte ich Euch alle um Eure Unterstützung. Ich wünsche ich Euch herzlich schöne, fröhliche und eben auch ruhige Weihnachten!