Schoner
Katja Schoner

Liebe Katja , Du gehörst seit einem Jahr dem SPD-Landesvorstand an ? Wie ist Dein Eindruck?

Noch bin ich nicht ganz angekommen. Einerseits muss man erstmal alle Mitglieder kennenlernen und Kontakte knüpfen. Anderseits muss man sich mit der Arbeitsweise vertraut machen. Das macht aber die Arbeit dort sehr spannend und interessant. Man lernt viele bemerkenswerte Menschen mit den unterschiedlichsten Ambitionen kennen und erweitert durch den Austausch mit ihnen seinen Blickwinkel. Von Anfang an hat mir die sehr konzentrierte und zielgerichtete Arbeit gefallen.

Gibt es aus Deiner Sicht Verbesserungsmöglichkeiten in der Arbeit des Landesvorstandes?

Im Moment habe ich keine Verbesserungsvorschläge, dafür bin ich einfach noch nicht lange genug dabei. Noch bin ich in der Erkundungsphase. Alle Abläufe und Zusammenhänge sind mir dazu nicht vertraut. Frag mich in einem Jahr noch einmal.

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„Arbeit. Bildung. Niedersachsen“, so lautet die Überschrift der Programmdiskussion, die der SPD-Landesvorstand gestartet hat. Was sind Hintergrund und Zielsetzung?

Wenn man sich die Wahlergebnisse der letzten Jahre anschaut, sieht man, dass die SPD hohe Kompetenzwerte in den Bereichen der Sozial-, Gesundheits- und Bildungspolitik hat. Die wirtschaftspolitischen Werte sind in den letzten Jahren dagegen deutlich gesunken. Um wieder Wahlen zu gewinnen und den Abstand in den Umfragen zu der Union deutlich zu verringern, müssen wir das ändern. Wir müssen Wirtschaftskompetenz mehr in den Mittelpunkt unserer Politik stellen – und zwar für alle sichtbar. Um unser Land in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, machen wir uns stark für ökonomische Leistungsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit. Für uns gehört beides untrennbar zusammen. Dies wollen wir nicht nur innerhalb unserer Partei diskutieren, sondern auch mit den vielen Akteuren der Gesellschaft. Wir suchen den Dialog, um gemeinsam die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Welche Punkte in der Debatte „Arbeit. Bildung. Niedersachsen.“ sind für dich die wichtigsten?

Zum einen ist mir wichtig, dass Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden. Ohne eine starke Wirtschaft werden wir auch in der sozialen Gerechtigkeit stecken bleiben. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Zum anderen bin ich davon überzeugt, dass die Debatte aufzeigen wird, wie sehr wir uns von anderen Parteien unterscheiden. Denn die nicht ganz einfache Balance beim Austarieren der verschiedenen Aspekte werden wir im Dialog mit anderen am Besten meistern. Das ist gleichzeitig auch ein wichtiger Punkt der Debatte. Wir führen sie nicht nur innerhalb der Partei sondern gemeinsam mit allen Akteuren der Gesellschaft.

Gruppenbild

Kann – oder sollte - die Programmdiskussion Vorbild für die Bundes-SPD sein? Auch zur Klärung des zukünftigen Profils?

Das geschieht schon. Sigmar Gabriel hat auf einer Veranstaltung zu Programmdiskussion in Hannover betont, dass es gut sei, dass die SPD – Niedersachsen diese Debatte aufgenommen habe. Und wie man aus der Presse entnehmen kann, hat sich die Bundes-SPD auf die Fahnen geschrieben, sich über Wirtschaftskompetenz und soziale Gerechtigkeit zu profilieren. Das ist gut und stärkt unsere Partei. Davon werden alle Ebenen profitieren.

Welches Möglichkeiten und Chancen bietet die Programmdiskussion für die Gliederungen unserer Partei?

Alle Gliederungen sind aufgerufen, darüber ernsthaft und intensiv zu diskutieren. Auch wir im Unterbezirk suchen den Dialog mit den verschiedenen Akteuren der Gesellschaft. Gleichzeitig nutzen wir aber auch unsere eigenen Potentiale. Somit wird es allen Gliederungen helfen, das eigene Profil zu stärken.

Nächstes Jahr finden die Kommunalwahlen statt. Auch der Kreistag wird neugewählt. Siehst du Anknüpfungspunkte?

Natürlich, auch als Kreistagspolitikerin ist es wichtig, ins Gespräch mit örtlichen Akteuren zu gehen. Die Debatte wird auch helfen, unser Profil zu schärfen, und uns sicherlich viele Anregungen geben für die Gestaltung der nächsten Wahlperiode. Es ist immer gut, sich mit den Blickwinkel Anderer zu beschäftigen, das bringt oft viele neue Aspekte zum Tragen.