Bekämpfung von Kinderarmut muss Priorität haben - Kindergrundsicherung einführen
In der vergangenen Woche hat der Paritätische Gesamtverband eine Untersuchung zur Einkommensungleichheit und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Die Untersuchung zeigt deutlich, dass Kinder aus ärmeren und sozial schwächeren Familien immer mehr aus der Gesellschaft insgesamt und letztendlich auch in ihrem sozialen Umfeld ausgegrenzt und damit an den Rand gedrängt werden.
Am Montag dieser Woche, dem 5. August 2019, hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ein Expertengutachten hierzu vorgelegt. Es zeigt wirkungsvolle Wege zur Bekämpfung von Kinderarmut und zur Einführung einer Kindergrundsicherung auf.
"Die Untersuchungen zeigen, dass Kinderarmut ein zentrales gesellschaftliches Problem ist und bleibt", unterstreicht Sven Wieduwilt, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Hildesheim und Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion für Soziales, Jugend, Sport und Gesundheit. "Kinderarmut ist ein zentrales gesellschaftliches Problem und es ist ein Skandal, dass Kinder in Armut leben und aufwachsen müssen. Die Gesellschaft und der Staat dürfen nicht wegsehen und sich damit abfinden, sondern müssen sich aktiv für eine Verbesserung einsetzen."
Sven Wieduwilt begrüßt die Initiative des Landes Niedersachsen in Richtung der Einführung einer Kindergrundsicherung. "Wir haben als Unterbezirk Hildesheim diese Forderung auf verschiedenen Ebenen immer unterstützt. Es bedarf nun der entsprechenden Schritte zur Umsetzung."
Sven Wieduwilt weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass auf Initiative der SPD-Kreistagsfraktion und ihres Gruppenpartners im Hildesheimer Kreistag der „Runde Tisch Kinderarmut“ eingesetzt wurde. "Durch den Beschluss des Kreistages, erfolgte im Februar 2019 die Bildung eines Runden Tisches. Durch den dort stattfindenden Dialog und die Vernetzung der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure sei eine wichtige Voraussetzung für ein konstruktives Herangehen an die Problematik der Kinderarmut im Landkreis Hildesheim geschaffen worden“, so Wieduwilt.
"Wir wollen bei uns vor Ort einen Beitrag leisten, Kinderarmut zu lindern bzw. erst gar nicht entstehen zu lassen und Familien aktiv bei der Bewältigung helfen." Mit der Initiative „Schulstarterpaket“ wurde im Frühsommer seitens des Runden Tisches bereits ein wichtiges Thema angestoßen und es konnten Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, die nun dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden. "In der Folge wird es darum gehen, weitere kommunale Handlungsmöglichkeiten und -strategien zu entwickeln."
Sven Wieduwilt betont dabei, dass kommunale Handlungsmöglichkeiten helfen könnten. "Sie können das Problem für die Kinder und Familien abmildern. Das ist wichtig! Aber wir werden das Problem der Kinderarmut nicht im Landkreis Hildesheim alleine lösen können", so Wieduwilt. "Ziel wird es sein, auf Bundesebene wichtige Weichenstellungen vorzunehmen. Das „Starke-Familien-Gesetz“ geht hier in die richtige Richtung. Aber auf die Tagesordnung gehört nach wie vor die Einführung der Kindergrundsicherung, eine Forderung, die wir als SPD im Landkreis Hildesheim seit längerer Zeit unterstützen.", so Wieduwilt. Dabei gehe es aus seiner Sicht nicht primär um eine technische Frage. "Es geht um soziale und gesellschaftliche Teilhabe von Kindern, um so allen Kindern – egal aus welcher Familie sie kommen - die gleichen Chancen zu bieten, denn die Kinder sind unsere Zukunft", fasst Wieduwilt zusammen.