Quelle Alt Alfeld

Die SPD im Landkreis Hildesheim und Hermann Rappe trafen 1972 aufeinander. 1972, die Landesliste war aufgestellt, die Nominierung im Wahlkreis bereits erfolgt, verzichtete der damalige und wieder aufgestellte Bundestagsabgeordnete Joachim Raffert auf die erneute Kandidatur. Bei der Sitzung des Unterbezirksvorstandes im September 1972, an der auch Helmut Kasimier als stellv. Vorsitzender des SPD-Bezirks Hannover und der Bezirksgeschäftsführer Jochen Stief teilnahmen und bei der über das weitere Vorgehen beraten wurde, nannte Kasimier den Namen Hermann Rappe. „Helmut Kasimier erklärte, daß auch Hermann Rappe als Kandidat vorgeschlagen werde. Es gebe seit einiger Zeit eine Absprache zwischen dem Parteivorstand und der IG Chemie, einen Vertreter dieser Gewerkschaft in den Bundestag zu entsenden“ – so das Protokoll der Sitzung des Unterbezirksvorstandes am 11. September 1972 und so der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Hermann Rappe wurde wenige Wochen später von der SPD nominiert und schaffte es, den Wahlkreis aus dem Stand direkt zu gewinnen. Bis 1998 gehört er dem Bundestag an.

Bundestagswahl 1980

Sein Nachfolger als Bundestagsabgeordneter war Bernhard Brinkmann, der Hermann Rappe zu seiner 70jährigen Parteimitgliedschaft herzliche gratuliert. „Als dein Weggefährte, mein politischer Ziehvater über mehr als 45 Jahre und direkter Nachfolger im Deutschen Bundestag, gratuliere ich dir zu deinem stolzen Parteijubiläum von ganzem Herzen“, so Bernhard Brinkmann, der in diesem Zusammenhang auch einen Blick zurückwirft. „Ich könnte an dieser Stelle über zahlreiche Begegnungen und Gespräche berichten; die mir immer wieder deutlich gemacht haben, dass es auch gerade in nicht ganz einfachen Zeiten für unsere SPD von besonderer Bedeutung ist, zusammen zu stehen und geschlossen aufzutreten. Im Jahr 1972, der junge Hermann kandidierte das erste Mal für den Deutschen Bundestag, habe ich dich bei Hausbesuchen in meinem Heimatort Dinklar begleiten dürfen. Von Tür zu Tür gehen, mit den Menschen reden und ihnen zuhören - ein Erfolgsrezept,

dass bis heute nichts an Bedeutung verloren hat“, betont Bernhard Brinkmann mit Blick auf die heutigen Wahlkämpfe. „Nochmals herzlichen Glückwunsch und eine gute Zeit.“

Bernd Westphal, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2013, schließt sich der Gratulation und dem Dank an. „Hermann Rappe war ein engagierter bürgernaher Bundestagsabgeordneter, der 7 Mal den Wahlkreis von 1972 bis 1998 mit 50 und mehr Prozent gewonnen hat“, unterstreicht Bernd Westphal. „Die hohe Präsenz im Wahlkreis, seine humorvolle, verlässliche und äußerst kompetente Art Politik zu gestalten, kam sehr gut an und machte ihn über Parteigrenzen hinweg bis heute beliebt.“ Sein geschichtliches Wissen, seine Gabe sehr gut verständlich zu formulieren und die Durchsetzungsstärke haben Hermann Rappe zu einem beliebten, bürgernahen Politiker gemacht.

"Eigentlich muss die SPD bei 60% liegen, weil so viele Menschen von der Politik unserer Partei profitieren", habe Hermann Rappe einmal gesagt, so Bernd Westphal und er habe Recht damit. „Ich schätze ihn sehr als regelmäßigen Gesprächspartner zu aktuellen Themen in der Politik und Unterstützer.“

Bundestagswahl 1980

Waltraud Friedemann, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Hildesheim, hebt die Tätigkeit von Hermann Rappe hervor. Er sei jemand, für den die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, immer einen hohen Stellenwert gehabt habe. „In der Verbindung als Chef einer großen Industriegewerkschaft und seiner Tätigkeit als MdB hat er die erwerbstätigen Menschen besonders im Blick gehabt. Er wusste, was die Menschen bewegt.“ Waltraud Friedemann verbindet das auch mit eigenen Erlebnissen. „Ich kann mich sehr gut an seine Besuche in unserem Ortsverein erinnern. Wenn er schwierige Zusammenhänge erklärte, sei es bei Rentenreformen, haben alle Anwesenden ihm gespannt zugehört und seine Erläuterungen auch verstanden. Er hat die Menschen erreicht.“ Das gelte auch noch heute. „Hermanns Anmerkungen werden dankbar aufgenommen. Ich freue mich immer, wenn er bei Veranstaltungen dabei ist. Ein Gedankenaustausch gehört für mich immer dazu und ich hoffe, dass dies auch noch lange so bleiben wird“, betont Waltraud Friedemann.

Jemand, der über zwanzig Jahre als Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Hildesheim mit Hermann Rappe zusammengearbeitet hatte, war Harry Dilßner. In einer Sonderausgabe der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung „Hermann Rappe: Ein Politikerleben im Rückblick“ (Juni 2000) hatte sich Dilßner unter der Überschrift „Das musste einmal gesagt werden“ in einem Artikel zur Person und zum Wirken von Hermann Rappe geäußert. „Rappes geradezu ausgeprägt preußische Tugenden wie Fleiß, Disziplin und Verlässlichkeit sind gepaart mit Hilfsbereitschaft, Kompromissbereitschaft und Bescheidenheit“, so Harry Dilßner in dem Artikel. „Er hat sich Respekt und Anerkennung erworben, weit über die eigene Partei hinaus, ohne dabei seinen politischen Grundüberzeugungen untreu zu werden.“ Für die politischen „Gesäßgeografen“ sei Hermann Rappe steht der „Rechte“ gewesen. Wer Hermann Rappe jedoch kenne, der könne mit „derlei Oberflächlichkeiten nichts anfangen, zumindest jene nicht, die ihn erlebt haben, wenn es um Chancengleichheit oder soziale Gerechtigkeit ging“, betonte Harry Dilßner in dem Artikel, zu dem er auch heute noch verweist, wenn es um eine persönliche Würdigung von Hermann Rappe geht.

Die Wahlplakate wurden freundlicherweise von der Friedrich-Ebert-Stiftung/Archiv der sozialen Demokratie zur Verfügung gestellt. Das Plakat aus dem Bundestagswahlkampf 1980 wird mit freundlicher Zustimmung der Rechteinhaber Roy Walter und Petra Karthaus-Walter verwendet. Die Plakate der Jahre 1987 und 1990 werden mit Einverständnis des SPD-Parteivorstandes verwendet. Vielen Dank dafür!

Das mit Quelle gekennzeichnete Foto stammt aus der Sammlung von „alt alfeld“, das dem Unterbezirk von Matthias Quintel freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde und wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Die weiteren verwendeten und nicht gekennzeichneten Fotos fanden sich im Büro des SPD-Unterbezirks Hildesheim. Die Verwendungsrechte ließen sich hier nicht (mehr) nachvollziehen. Sollten hier Verwendungsrechte betroffen (und damit verletzt worden) sein, wenden Sie sich bitte an das Büro des SPD-Unterbezirks Hildesheim (Tel.: 05121-157299, E-Mail: hildesheim@spd.de), damit entweder eine Verabredung getroffen werden kann oder die Fotos von der Homepage genommen werden können.