"Mit seiner vorgezogenen Erklärung will Reiner Wegner eine Vorentscheidung erzwingen und Druck auf potenzielle Mitbewerber ausüben.", äußert sich der Vorsitzende der Jungsozialisten im Landkreis Hildesheim, Martin Wincek, zu Wegners öffentlichem Vorschlag, Olaf Levonen als Kandidaten der SPD für die Landratswahl im kommenden Jahr zu nominieren.

Zuvor hatte der aktuelle Landrat im Kreis Hildesheim, Wegner, am Freitag in einer Pressemitteilung seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur in 2016 erklärt. Zugleich warb Wegner dafür, seinen Stellvertreter und Ersten Kreisrat Levonen als Landrat nachfolgen zu lassen. Dabei hatten die Sozialdemokraten im Beisein von Wegner und mit dessen Zustimmung vereinbart, erst am 15. Dezember über vorliegende Kandidaturen zu sprechen. Das entscheidende Wort hätte die SPD-Basis anschließend Anfang 2016 auf einer Nominierungsversammlung. "Dieser frühzeitige und damit unfaire Zug ist kein Gefallen für Olaf Levonen.", kritisiert Wincek den Vorstoß Wegners und fordert: "Die SPD und mögliche weitere Landratskandidaten dürfen sich dadurch nicht um ein faires und demokratisches Verfahren bringen lassen!" Nachdem zuletzt eine mögliche Landratskandidatur von Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen durch dessen erneute Nominierung für das Bürgermeisteramt in Alfeld hinfällig geworden ist, hat sich die SPD-Unterbezirksvorsitzende Waltraud Friedemann aus Sicht der Jusos vollkommen richtig verhalten, indem sie ihren Teil der Abmachung mit Wegner eingehalten und vor dem 15. Dezember keine Kommentierung zu möglichen Landratskandidaten vorgenommen hat. Die Jusos hoffen, dass das weitere Verfahren zur Kandidatenfindung wie üblich fair und demokratisch verläuft und die Basis im Frühjahr eine ebenso zuverlässige und demokratische Person für die Landratskandidatur nominieren können wird.