Wie lässt sich Mobilität im ländlichen Raum organisieren? Welche Bedeutung hat der ÖPNV – heute und in der Zukunft? Wie lässt sich das Zusammenspiel der unterschiedlichen Verkehrsträger gestalten?
Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung „Mobilität im ländlichen Raum“, die der SPD-Gemeindeverband Holle am 28. April 2014 ausrichtete.

Besucher
Viele prominente Besucher

Als Gesprächs- und Diskussionspartner für die Veranstaltung, die von Simone Flohr, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Sillium, moderiert wurde, konnten Olaf Lies MdL (Nds. Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Klaus Huchthausen (Bürgermeister der Gemeinde Holle), Rüdiger Otto (Inhaber des Busunternehmen Rizor) und Georg Körner (AdFC) gewonnen werden.

In seinem Eingangsstatement betonte Olaf Lies die Bedeutung des ÖPNV. Er wies auf die Notwendigkeit hin, diesen zukünftig attraktiver zu gestalten und Wege in Richtung „intelligenter Mobilität“ zu beschreiten. Die Aufrechterhaltung von Mobilität gehöre zu den Kernaufgaben der Daseinsvorsorge.
Wie ein attraktives Nahverkehrssystem aussehen kann, konnte Herr Otto mit seinem Busunternehmen Rizor vorstellen. Seit August 2013 hat das Unternehmen seinen Busfahrplan erheblich ausgeweitet, so dass man aus allen Ortschaften der Gemeinde Holle stündlich in gut 35 Minuten in Hildesheim sein kann, mit Anschluss an die Züge in Derneburg und Hildesheim. Zudem ist auch die Strecke Holle-Bad Salzdetfurth mit im Angebot.
Klaus Huchthausen betonte, dass die Gemeinde aber für viele auch durch die gute Anbindung an die Autobahnen und die Bundesstraßen attraktiv ist. Mit dem zusätzlichen guten Nahverkehrssystem und den neuen Zügen der Firma ERIXX ab Dezember 2014, ist die Gemeinde zusätzlich auch in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.
„Holle kann stolz darauf sein, aber man darf sich nicht ausruhen“, so Huchthausen. In seinem Statement hob er auch die Rolle der Automobilindustrie für die Beschäftigung in Niedersachsen hervor. Als Beispiel nannte er das Volkswagen-Werk in Salzgitter, in dem auch viele Holler Bürgerinnen und Bürger beschäftigt sein.

Huchthausen Hoppe
Bürgermeister Klaus Huchthausen und Sandra Hoppe

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Bedeutung des Fahrradverkehres und seine Ausgestaltung diskutiert. Im Hinblick auf die Situation in der Gemeinde Holle wurde der Lückenschluss des Radweges zwischen Grasdorf und Holle thematisiert. Sandra Hoppe, Bürgerin aus der Ortschaft Grasdorf überreichte Klaus Huchthausen 400 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für diesen Lückenschluss aussprechen.

Lies Huchthausen
Olaf Lies MdL (Nds. Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Klaus Huchthausen (Bürgermeister der Gemeinde Holle)

Auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei dem betroffenen Straßenabschnitt um eine Landesstraße handelt, reichte Klaus Huchthausen die Unterschriften an Olaf Lies weiter, unterstrich dabei aber auch die Notwendigkeit des Lückenschlusses aus Sicht der Gemeinde. Olaf Lies zeigte Verständnis für das Anliegen, gleichzeitig wies er auf die knappen finanziellen Ressourcen hin, sagte aber dennoch eine ernsthafte Prüfung zu.
Die Diskussion öffnete sich noch für weitere Aspekte. So wurde darauf hingewiesen, dass Mobilität heute nicht nur etwas mit Verkehrspolitik zu tun hätte. Auch die Frage eines schnellen Internet-Zuganges und damit der Breitbandausbau gehörten in diesem Zusammenhang mit auf die Agenda.

Simone Flohr zog ein positives Fazit. „Es war eine inhaltlich spannende und interessante Diskussion“, so Simone Flohr zum Abschluss der Veranstaltung.