Vor fünf Jahren stand bei der damaligen SPD-Wahlkreiskonferenz im Roemer-Pelizaeus-Museum eine Kampfabstimmung an. Neben Bernd Lynack hatten sich fünf Frauen und Männer um die Landtagskandidatur für den Wahlkreis Hildesheim beworben. Lynack setzte sich damals im zweiten Wahlgang durch. Am 31. März in der „Bischofsmühle“ stand er allein zur Abstimmung. Alle 26 Delegierten der Konferenz für den Wahlkreis 21 votierten für ihn. Bernd Lynack ist unser Kandidat bei den Landtagswahlen am 14. Januar 201

Doch niemand zweifelt daran, dass dieses Wahlergebnis hochverdient ist. Bernd Lynack hat in der noch bis Januar 2018 laufenden Legislaturperiode überzeugende Arbeit geleistet. Freunde bescheinigen ihm, dass es so gut wie keine Ansatzpunkte für weitere Verbesserungen gibt. Welche Wertschätzung ihm in der SPD-Landtagsfraktion entgegengebracht wird, zeigen die Funktionen, die ihm übertragen worden sind. Lynack ist Kommunalpolitischer Sprecher seiner Fraktion und zugleich Stellvertretender innenpolitischer Sprecher. Überdies ist er Mitglied in den Ausschüssen für Inneres und Sport, für Wissenschaft und Kultur und im 23. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Salafismus“.

Die Wahlkreiskonferenz wurde eingeleitet durch ein Referat von Innenminister Boris Pistorius. Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats hat der Minister einen Auftritt in Hildesheim. Diesmal ist die innere Sicherheit in Niedersachsen sein thematischer Schwerpunkt. Es geht um die Terroranschläge, Gefahren durch den Salafismus, allgemeine und Flüchtlingskriminalität, die Stärkung der Polizei und ihrer polizeilichen Mittel. „Wir tun, was der wehrhafte Staat tun muss“, führt Pistorius aus. Doch der „große Werkzeugkasten der inneren Sicherheit“ müsse sensibel gehandhabt werden.

Pistorius geht aber auch ein auf die „große Politik“. Mit Blick auf die politische Lage in Amerika nach der Wahl von Donald Trump, den nunmehr eingeleiteten Brexit und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich fordert er dazu auf vor der Stimmabgabe zu bedenken, „dass Wahlen Konsequenzen haben“. Diesen Teil seiner Rede bezeichnet er ausdrücklich als „Liebeserklärung für die Demokratie“. Zu ihr gebe es „keine Alternative.“

Der Innenminister war natürlich auch gekommen, um den Kandidaten Bernd Lynack zu unterstützen. Er, Pistorius, wünsche sich 2018 eine zahlenmäßig stärkere SPD-Fraktion im Landtag und zugleich auch, dass Lynack ein überzeugendes Mandat bekomme, damit die gute Zusammenarbeit mit ihm fortgesetzt werden könne. Dann setzte der Minister die Messlatte hoch und verwies auf sein eigenes Abstimmungsergebnis für den Wahlkreis Osnabrück. „Ich habe 100 Prozent bekommen wie Martin Schulz. Ihr könnt euch ja anstrengen.“ Dieser Appell wurde offensichtlich erhört.

Zweiter Redner ist der Kandidat selbst. Bernd Lynack zieht eine Bilanz der politischen Arbeit von 2013 bis 2017 und betont, wie hilfreich die Unterstützung durch die Genossen und die Geschlossenheit der Partei war. Sein Selbstverständnis wird deutlich in Aussagen wie dieser: „Ich nehme mein Mandat vom ersten Tag an sehr ernst.“ Die regelmäßige Präsenz im Wahlkreis sei für ihn „das A und O der politischen Arbeit“. „Das ist kein Dauerwahlkampf, sondern für mich ist es einfach nur selbstverständlich“.

Lynack betont, dass sich die Bilanz der Landesregierung sehen lassen kann. Landesweit stellt sich dies dar an Punkten wie der Erhöhung der Zahl der Kita- und Krippenplätze oder an der Bildungspolitik mit der Abschaffung des Turboabiturs und dem Wegfall der Studiengebühren. Lokale Bedeutung für Hildesheim haben die Aufwendungen des Landes für das TfN und das Museum sowie der 4,7 Millionen schwere Finanzausgleich für Hildesheim.

Bernd Lynack zeigt auch neue Ziele für die SPD-Politik in Niedersachsen auf. Da ist zunächst die komplette Beitragsfreiheit in der Kita. Blaupause hierfür ist die 2013 angekündigte und kurz darauf auch vollzogene Abschaffung der Studiengebühren. Eine Absage erteilt Lynack Forderungen der Opposition, die Kita-Gebühren bereits in diesem Jahr abzuschaffen. Grundlage dafür sei eine solide Finanzierung. Ein zweites Thema ist die kostenlose Schülerbeförderung ab Klasse 11. Lynack wörtlich: „Es kann nicht sein, dass Schüler auf gute Schulbildung verzichten müssen, nur weil sie sich die Fahrkarten zur Schule nicht leisten können.“

Lynack schließt seine Rede mit Dank an seine engsten Mitarbeiter, aber auch an seine Frau Nicol und die Kinder.

Die 26 Stimmzettel sind schnell ausgezählt. Die SPD hat ihren Kandidaten für die Landtagswahl am 14. Januar gewählt. Der Kampf um den Wahlkreis 21 kann beginnen. jt