Vom 10. bis 12. Dezember fand in Berlin der Bundesparteitag der SPD statt. Zum Abschluss zog Waltraud Friedemann, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Hildesheim, eine gemischte Bilanz. „Wir haben interessante Debatten erlebt und spannende Reden gehört“, so Waltraud Friedemann. „Es gibt aber auch kritische Punkte. Hierzu gehört unter anderem das Wahlergebnis für Gabriel, hierzu gehört aber auch die Frage, ob man nicht zukünftig auch über andere Arbeitsformen eines Parteitages nachdenken muss.“

„Eine engagierte und intensive Debatte zur Flüchtlingspolitik, eine offene Debatte und Aussprache zur Rede von Sigmar Gabriel, gute und abgewogenen Beschlüsse zu aktuellen politischen Fragen, das ist die Erfolgsbilanz des Bundesparteitages“, betonte Waltraud Friedemann zum Abschluss des Parteitages. Die SPD habe gezeigt, dass sie unterschiedliche Positionen und Problemlagen verantwortungsvoll zusammenbringen könne. „Zu diesen Beschlüssen gehört insbesondere der Beschluss zur Flüchtlingspolitik, den wir am Donnerstag nach einer intensiven Diskussion gefasst haben.“

Im Rückblick hob Waltraud Friedemann auch die Reden hervor, die gehalten wurden. „Natürlich kann man die Reden von Frank Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel nennen“, unterstrich Friedemann. „Aber es geht nicht nur um diese. Auch die Rede von Gesine Schwan in der Aussprache zur internationalen Politik war spannend. Und das gilt auch für andere Reden in den Aussprachen.“

Kritisch äußerte sich Waltraud Friedemann zu dem Wahlergebnis für Sigmar Gabriel. „Ich war davon ausgegangen, dass er ein Ergebnis wie 2013 erhält“, betonte Waltraud Friedemann. „Das Ergebnis hat mich erschreckt, insbesondere nach den offenen Debatten. Ich glaube, einige Delegierte waren sich ihrer Verantwortung an dieser Stelle nicht bewusst.

“Ebenfalls kritisch blickte Waltraud Friedemann auf den generellen Ablauf und Anlage des Parteitages zurück. „Wenn man ehrlich ist, reichen zweieinhalb Tage für einen Parteitag nicht aus“, so Friedemann. Natürlich gab es offene und intensive Debatten. Aber gleichzeitig sei klar, dass ein Großteil der eingereichten Anträge gar nicht direkt behandelt worden sei. „Vielleicht muss man auch über andere Arbeitsformen nachdenken. Und das in Kombination mit einer Verlängerung des Parteitages.“ Diskussionsforen am Rande eines Parteitages könnten zum Beispiel eine gute Ergänzung darstellen.