Söhlde. Die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung kehrte für eine Firmenbesichtigung in das Senioren- und Pflegezentrum Buddes Hof ein. Die Einrichtung zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite. Die Bewohner saßen bei der Ankunft gerade noch zu Tisch, sodass nach einer kurzen Vorstellung der Gäste erst einmal das ganze Haus in Augenschein genommen werden sollte. Ortsbürgermeister Dirk Arnecke begrüßte zunächst die Ministerin Cornelia Rundt, dann die Geschäftfüherin Susanne Palermo und Pflegedienstleiterin Wiebke Behling und als weitere Gäste Markus Brinkmann (MdL), Waltraud Friedemann (stellv. Landrätin) und Günter Pache (stellv. Gemeindebürgermeister). Dann übernahm Frau Palermo die Führung durch das Haus.

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Foto: Sandra Balzer

So ging es über drei Etagen, in ein beispielhaftes Bad- und Zwei-Bettenzimmer, Aufenthalts-, Personalräume und den Serverraum, zunächst auf die Dachterrasse. Hier kamen dann aktuelle Probleme aus dem Alltag der Leitung zur Sprache, die natürlich nicht so mir nix dir nix gelöst werden konnten, aber man hat bei Frau Rundt stets das Gefühl, dass sie sehr genau zuhört und mit vielen der Nöte auch bereits vertraut ist und versucht Lösungen zu entwickeln.
Besonders nachhaltigen Eindruck machten die Bewohner von Buddes Hof auf die Besucher. Der Weg durchs Zentrum endete wieder in der Cafeteria und es bestand die Gelegenheit mit den Damen und Herren ins Gespräch zu kommen. Der Jüngste Bewohner ist knapp über 70 und die Älteste im Haus 96 und man merkte, dass man hier auf Menschen mit viel Lebenserfahrung trifft. Eine Dame, die die 90 auch schon passiert hat, berichtete von ihrem Wirken als Schriftstellerin, die auf Tatsachen beruhenden Werke sind im Raum Hildesheim/Braunschweig angesiedelt und erzählen beispielsweise Geschichten aus dem Krieg. Der Jüngste berichtete aus seinem Berufsleben und so hatte jeder ein Thema zum Gespräch beizusteuern und die Zeit verging wie im Flug.
Dann zog man sich nochmal etwas zurück, um doch noch mal zu den poltischen Themen im Zusammenhang mit der Pflege von Menschen zu kommen. Und so fehlen auch hier in diesem Bereich qualifizierte Nachwuchskräfte. Es wurde festgehalten, dass die Pflege von Menschen uncooler ist als die Pflege von Autos und in der Gesellschaft eine Schieflage der Bedeutung von Pflege festzustellen ist. Ein alter und womöglich zudem auch noch kranker Mensch kann nicht nebenher gepflegt werden, sondern es bedarf einer Menge Qualifikation und auch finanzieller Mittel (Bezahlung des Pflegeaufwands, barrierefreie Räume, insbesondere Bäder, Handläufe, die Bereitstellung von diätischer oder allergenfreier Kost um nur einige Punkte zu nennen). Die Gründung einer Pflegekammer analog zur Ärztekammer wurde ebenso besprochen wie auch eine wünschenswerte Anpassung der Pflegesätze, die nicht mehr nur eine Teilkasko- sondern Vollkaskoleistung abdecken soll, um beim Bild der Autos zu bleiben.
Dann wurde die Runde kurz von der Schriftstellerin unterbrochen, die es sich nicht nehmen ließ der Ministerin eines ihrer Werke persönlich zu überreichen und so haben nicht nur die Bewohner Eindruck bei den Besuchern gemacht, sondern auch andersherum.
Der Besuch endete im Garten von Buddes Hof und mit einer kleine Rückschau in die Geschichte des Gebäudes, das tatsächlich mal ein Bauernhof war und Stück für Stück zum Senioren- und Pflegezentrum umgebaut und erweitert wurde. Im nächsten Jahr gibt es bereits das 10-jährige Jubiläum zu feiern. (Text und Fotos: Sandra Balzer)