aus: HiAZ vom 19.9.2005

SPD-Abgeordneter holt 51 Prozent der Erststimmen / von Klaeden (CDU) verbessert sich auf 36,8 Prozent

(pr) Der Wahlkreis Hildesheim bleibt eine Hochburg der SPD. Trotz leichter Verluste konnte Bernhard Brinkmann gestern den Wahlkreis erneut direkt gewinnen.

Der Sozialdemokrat erreichte 51 Prozent der Stimmen, Eckart von Klaeden kam auf 36,8 Prozent.

Im Kreishaus gab es zunächst lange Gesichter quer durch die Parteien. Denn anders als bei den zurückliegenden Wahlen streikte dieses Mal der Fernseher. Glücklicherweise funktionierte zumindest der Internetanschluss, der die ständig aktualisierten Ergebnisse auf die Leinwand projizierte. Zum ersten Mal an diesem Abend erhellten sich die Gesichter - zumindest bei den Sozialdemokraten: Das gibt ne große Koalition, orakelte Werner Buß schon um kurz nach halb sieben.

Zu diesem Zeitpunkt liefen auch die ersten Ergebnisse aus dem Wahlkreis 34 ein. Wie schon 1998 und 2002 hatte Bernhard Brinkmann von Anfang an die Nase vorn. Als sich dieser Trend stabilisierte, packte SPD-Unterbezirksvorstandsmitglied Ursula Wille schon mal das Blumengebinde aus: Rote Gerberer, rote Dahlien und rote Hagebutten. Sichtlich bewegt nahm Brinkmann wenig später die Blumen für den Sieger entgegen: Ein traumhaftes Ergebnis. Die Menschen merken, ob man etwas für den Wahlkreis tut, sagte der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete und entschwand zur SPD-Wahlparty. Dort wollte er seinen dritten Sieg in Folge gebührend feiern.

So verpasste er den persönlichen Glückwunsch von Eckart von Klaeden, der mit seiner Familie eine Stunde später ins Kreishaus kam. Klaeden nahm seinen Stimmenzuwachs um 1,8 Prozentpunkte zwar einigermaßen zufrieden zur Kenntnis. Glücklich war der Christdemokrat aber nicht. Dafür erwies sich von Klaeden als fairer Verlierer. Er rief seinen Kontrahenten Brinkmann übers Handy an, um ihm zum Sieg zu gratulieren. Zwar erreichte er nur die Mailbox, doch seine Botschaft konnte von Klaeden auch so rüberbringen: Lassen Sie uns gemeinsam ein Bier auf die Große Koalition trinken.

Auch im Wahlkreis Hildesheim strebt von Klaeden jetzt eine bessere Zusammenarbeit mit dem SPD-Abgeordneten an. Die solle zukünftig auf eine neue, vertrauensvolle Grundlage gestellt werden. Enttäuscht zeigte sich Holger Schröter-Mallohn. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag haderte in erster Linie mit den festgefahrenen Mehrheitsblöcken. Unabhängig von der politischen Großwetterlage, ändere sich an den Wahlergebnissen in Hildesheim offenbar nichts: Das hat mich besonders enttäuscht, sagte Schröter-Mallohn. In der Tat hat sich zur Bundestagswahl 2002 nur wenig geändert. Fast in allen Gemeinden lag Brinkmann erneut vorn, lediglich Diekholzen und Harsum konnte von Klaeden gewinnen. In Harsum freilich denkbar knapp. Dort reichten zwei Stimmen mehr zum Sieg.

Sein bestes Ergebnis erzielte Brinkmann in Duingen, wo er 57 Prozent der Erststimmen auf sich vereinigen konnte. Mit einem Abstand von 917 Stimmen auf Eckart von Klaeden ging Brinkmann dort als haushoher Sieger aus der Wahl hervor. Weitere Hochburgen waren Elze, Freden, Alfeld und Bad Salzdetfurth. Bernhard Brinkmann: Sechs Wochen intensiver Wahlkampf und der Besuch von 100 Ortsvereinen haben sich gelohnt.